Der Koordinierungsrat Deutschlandticket hat beschlossen, dass es zum nächsten Sommersemester eine Lösung für das Semesterticket in Zeiten des Deutschlandtickets geben soll. Zum Preis von zunächst 29,40€/Monat (also 60% von 49€) sollen Studierendenschaften das Deutschlandticket im Solidarmodell an ihre Mitglieder weitergeben können. Die Landesstudierendenvertretung LAT NRW zeigt sich erleichtert, dass die Zukunft des Semestertickets nun konkreter wird, weist jedoch auch auf ungeklärte Fragen hin.
“Bund und Länder haben über ein Jahr gebraucht, um eine Lösung zu finden, das Semesterticket tragfähig in die Zeit des Deutschlandtickets zu überführen. Diese Wartezeit hat die studentische Mobilität an vielen Standorten gefährdet, beispielsweise an den Hochschulen, an denen sich die ASten gezwungen sahen, die Semesterticketverträge zu kündigen. Es ist traurig, dass mal wieder gezeigt wurde, dass Studierende bei Entlastungsmaßnahmen zuletzt bedacht werden. Jetzt heißt es gerade für die Verkehrsverbünde, schnell mit den ASten die konkrete Umsetzung des Vorschlages zu realisieren. Noch mehr Zeit darf nicht verloren werden”, so David Wiegmann, Koordinator:in des LAT NRW.
Amanda Steinmaus, ebenfalls Koordinatorin des LAT NRW, ergänzt: “Diese schon länger diskutierte Lösung ist preislich deutlich entfernt von unserer Forderung nach einem 129€-Ticket. Sie zeichnet nach monatelangem Warten jedoch endlich einen Weg ab, wie es mit der studentischen Mobilität weitergehen kann. Das Engagement der ASten in NRW ist bei diesem Prozess hervorzuheben. Mit Rechtsgutachten, Gesprächen mit der Politik, Öffentlichkeitsarbeit und zuletzt Demonstrationen wurde die Bedeutung des Semestertickets verdeutlicht. Ein bundesweites Semesterticket hätte es ohne die Arbeit der Studierendenvertretungen in Nordrhein-Westfalen nicht gegeben.”
“Das Semesterticket ist eine wichtige soziale Entlastung für viele Studierende. Günstige Mobilität ermöglicht für viele überhaupt erst das Studium. Deswegen ist es wichtig, dass das Semesterticket weiterhin Bestand hat. Kritisch muss die Preiskoppelung betrachtet werden. Wenn das Deutschlandticket teurer wird könnte das Studium für viele auf einen Schlag unbezahlbar werden. Ebenso fallen wohlmöglich Mitnahmeregelungen weg für Fahrräder und Personen. Dies würde die Nutzbarkeit des Semestertickets unnötig reduzieren” so Katharina Rummenhöller, ebenfalls Koordinatorin des LAT NRW.