Am 18. September in München hat die Verkehrsministerkonferenz beschlossen, den Preis des Deutschlandtickets ab dem 1. Januar 2026 von 58 Euro auf 63 Euro pro Monat anzuheben. Damit steigt der Ticketpreis innerhalb eines Jahres bereits zum zweiten Mal. Für Studierende bedeutet dies: Auch das Deutschland-Semesterticket wird erneut deutlich teurer. Die Bundesregierung hält damit ihr zentrales Versprechen aus dem Koalitionsvertrag nicht ein, wonach Preissteigerungen erst ab 2029 vorgesehen waren.
„Studierende sind schon jetzt von steigenden Mieten, hohen Lebenshaltungskosten und niedrigen Einkommen massiv betroffen. Die erneute Preiserhöhung beim Deutschlandticket verschärft diese Situation erheblich. Mobilität darf kein Luxusgut werden – sie ist eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Studium“, erklärt Tom Rademacher (Landes-ASten-Koordinator NRW).
Bereits im März 2025 hatten die Studierendenvertretungen in NRW gemeinsam gefordert: Das Deutschlandticket muss bleiben – und zwar bezahlbar! Die jetzige Entscheidung zeigt erneut, dass Bund und Länder ihre Verantwortung auf die Fahrgäste, insbesondere auf Studierende, abwälzen.
Das Deutschlandticket erleichtert bundesweit den Zugang zu Bus und Bahn. Für Studierende ist es unverzichtbar, um Lehrveranstaltungen, Praktika und Nebenjobs erreichen zu können. Doch mit jeder weiteren Preissteigerung wächst die Gefahr, dass das Ticket seine soziale Funktion verliert.
Das LAT NRW fordert daher:
- Keine weiteren Preissteigerungen beim Deutschlandticket. Studierende dürfen nicht für steigende Kosten im ÖPNV zur Kasse gebeten werden.
- Entkopplung des Deutschland-Semestertickets vom regulären Ticketpreis. Die Preisentwicklung darf nicht länger eins zu eins auf Studierende durchschlagen.
- Sozial gerechte Mobilität sichern. Nur so können gleiche Bildungschancen gewährleistet werden.
„Schon jetzt überschreiten die aktuellen Kosten für das Semesterticket die Belastungsgrenze vieler Studierender. Eine weitere Erhöhung ist schlicht nicht tragbar. Wir erwarten von Bund und Ländern, dass sie endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und eine dauerhafte, sozialverträgliche Lösung schaffen. Mobilität ist Teil von Bildungsgerechtigkeit“, so Katrin Greiner (Landes-ASten-Koordinatorin NRW).