Positionspapier zur geplanten Kürzung der Hochschulfinanzierung in NRW
Keine Kürzungen auf Kosten der Zukunft – Für eine verlässliche Hochschulfinanzierung

Die geplanten Kürzungen der Grundfinanzierung der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen in Höhe von circa 255 Millionen Euro sowie die geplante Entnahme von circa 240 Millionen Euro aus den Rücklagen der Hochschulen gefährden massiv die Qualität von Lehre, Forschung und Studium in unserem Bundesland. Diese Maßnahmen bedeuten einen bildungspolitischen Kahlschlag und stellen eine erhebliche Gefährdung für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Nordrhein-Westfalens dar.
Die Folgen der Kürzungen – Ein dramatischer Rückschritt
Schon jetzt zeigen sich an vielen Hochschulen konkrete Einschnitte
Folgendes wird uns von verschiedenen Studierendenschaften berichtet:
- Wegfall von Hilfskraftstellen, insbesondere in der Lehre (z. B. Basistutorien)
- Einstellungsstopps im Mittelbau sowie bei Technik und Verwaltung
- Wegfall von Professuren, Einschränkungen bei Studienangebote
- Sinkende Betreuungsqualität und Abwanderung von Forschenden („brain drain“)
- Unsicherheit und Überlastung des Personals durch unklare Sparmaßnahmen
- Bedrohung kleiner und kostenintensiver Fachrichtungen, insbesondere im Lehramt
Eine Kürzung in dieser Größenordnung hätte folgende volkswirtschaftliche Folgen:
- Verlust von ca. 6.600 Arbeitsplätzen
- Wegfall von 350 Professuren
- 30.000 weniger Studierende
- 110 Mio. € weniger Drittmittel
- 473 Mio. € weniger regionale Wertschöpfung
- Hochschulen sind ein zentraler Standort- und Zukunftsfaktor
Hochschulen in NRW…
- bilden dringend benötigte Fachkräfte aus, z. B. für KI, Bildung, Energie und Gesundheit,
- generieren pro eingesetztem Euro rund das Vierfache an Wertschöpfung,
- sichern über 200.000 Arbeitsplätze direkt und indirekt,
- stärken Innovation, regionale Entwicklung und gesellschaftlichen Zusammenhalt,
- tragen über 1,5 % zum BIP Nordrhein-Westfalens bei.
Gerade in einem rohstoffarmen Bundesland wie NRW sind Hochschulen die Schlüsselressource für Zukunft und Wohlstand.
Unsere Forderungen an die Landesregierung:
- Die geplanten Kürzungen vollständig zurückzunehmen: Bildung ist keine Sparmasse. Einschnitte in dieser Größenordnung sind unverantwortlich und langfristig teurer als jede Investition.
- Eine nachhaltige, verlässliche und bedarfsgerechte Grundfinanzierung sicherzustellen: Hochschulen brauchen Planungssicherheit – für Personal, Forschung, Lehre und Infrastruktur.
- Keine Entnahme aus zweckgebundenen Rücklagen: Diese Mittel sind notwendig, um Stabilität in Krisenzeiten zu gewährleisten und gesetzliche Vorgaben umzusetzen.
- Eine transparente und faire Beteiligung der Hochschulen an Konsolidierungsmaßnahmen: Wenn gespart werden muss, darf dies nicht einseitig zulasten der Hochschulen erfolgen
- Investitionen statt Kürzungen – gerade jetzt: Sinkende Studierendenzahlen erfordern bessere Betreuung, gezielte Studienorientierung und lebenslanges Lernen – nicht weniger Angebote.
Unser Appell
Sparen an der Wissenschaft heißt sparen an der Zukunft.
Wir fordern ein klares Bekenntnis zur Hochschulbildung in NRW. Hochschulen dürfen nicht weiter unterfinanziert und ausgehöhlt werden. Sie sind nicht das Problem – sie sind Teil der Lösung für die Herausforderungen unserer Zeit.
Wir rufen Sie auf: Stoppen Sie die Kürzungen. Investieren Sie in Bildung, Wissenschaft und die Zukunft unseres Landes – die Stärkung der Hochschulen ist die Antwort, nicht deren strukturelle Schwächung!
Petition
Herzlichen Dank an den AStA der Uni Köln
Danke, für das Engagement und die Initiative die Petition zu starten, somit die Interessen von über 700.000 Studierenden in NRW öffentlich und politisch sichtbar zu machen. Eure Stimme ist wichtig – und diese Petition ist ein kraftvolles Zeichen dafür!
