Das Landes-Asten-Treffen NRW (LAT NRW) verurteilt die zunehmenden rechtsextremen Aktivitäten an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen aufs Schärfste. In den letzten Wochen sind vermehrt an Universitäten in NRW rassistische Schmierereien und Sticker aufgetaucht, die unter anderem von der Jungen Alternative (JA) verbreitet wurden. Studierende haben diese dokumentiert und eigenständig entfernt – ein klares Zeichen zivilgesellschaftlichen Engagements. Doch es braucht mehr als das: Hochschulen und Politik dürfen nicht schweigen, sondern müssen aktiv gegen Rechtsextremismus vorgehen.
Es ist bedenklich, dass sich die Universitätsleitungen in vielen Fällen nicht klar gegen diese Entwicklungen positionieren. Anders als die Ruhr-Universität Bochum (RUB), die sich in einem öffentlichen Interview deutlich gegen rechtsextreme Strömungen ausgesprochen hat, fehlt es in anderen Hochschulen an klaren Statements und entschlossenen Maßnahmen.
Rechtsextreme und demokratiefeindliche Gruppierungen versuchen gezielt, den Campus als Raum für ihre menschenfeindliche Ideologie zu missbrauchen. Dies zeigt sich nicht nur durch Propaganda in Form von Stickern und Plakaten, sondern auch durch Angriffe auf Wissenschaftler*innen, Studierende und universelle Werte wie Diversität und Demokratie.
LAT NRW fordert: Hochschulen müssen handeln!
Wir rufen alle Hochschulleitungen dazu auf, sich unmissverständlich gegen rechtsextreme Strukturen auf dem Campus zu positionieren. Dazu gehören:
– Offizielle Stellungnahmen, die klarstellen, dass rechtsextreme Ideologien an Hochschulen keinen Platz haben.
– Konsequente Entfernung und Ahndung von rassistischen, antisemitischen und queerfeindlichen Schmierereien und Stickern.
– Engere Zusammenarbeit mit Studierendenvertretungen, um Vorfälle systematisch zu dokumentieren und dagegen vorzugehen.
– Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Hochschulangehörige, um rechtsextreme Taktiken zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
– Juristische Schritte gegen strafrechtlich relevante Vorfälle, um klare Grenzen zu setzen.
Rechtsextreme Angriffe auf den Hochschulbetrieb sind Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit, auf eine offene Gesellschaft und auf unsere Demokratie. Hochschulen tragen die Verantwortung, Orte der Vielfalt und des kritischen Denkens zu bleiben. Schweigen ist keine Option – jetzt ist entschlossenes Handeln gefragt.
Sarah Jovic, LAT-Koordinatorin, betont: “Es kann nicht sein, dass Studierende und engagierte Hochschulmitglieder diese Aufgabe alleine stemmen müssen. Hochschulen haben die Verantwortung, aktiv und öffentlich gegen rechte Hetze und menschenfeindliche Ideologien vorzugehen. Wir fordern klare Stellungnahmen und entschiedene Maßnahmen!”
Das LAT NRW steht uneingeschränkt für eine offene und demokratische Hochschullandschaft ein und wird sich weiterhin aktiv gegen jede Form von Rechtsextremismus engagieren.